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Aminachu | Aileen Michelle Leiser

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Review: Oshi no Ko - Mein Star

Review: Oshi no Ko - Mein Star

⚠️ Spoilerhinweis: Diese Review enthält Spoiler zur Handlung, insbesondere zu Ais Schicksal und zentralen Entwicklungen der Serie.


Worum geht es in Oshi no Ko?

Die Live-Action-Serie adaptiert den erfolgreichen Manga und Anime Oshi no Ko. Im Zentrum steht Ai Hoshino, ein Idol auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, die in der Öffentlichkeit für Perfektion verehrt wird. Doch sie trägt ein Geheimnis: Sie ist Mutter von Zwillingen. Als Ai unter tragischen Umständen ermordet wird, verändert sich alles. Ihre Kinder, Ruby und Aqua, wachsen ohne sie auf und müssen ihren Weg in einer gnadenlosen Unterhaltungsindustrie finden – zwischen Träumen, Rache und der Suche nach Identität.


Casting, das begeistert

Allen voran ist Saito Nagisa als Ruby ein Volltreffer. Sie bringt nicht nur äußerlich eine unglaubliche Nähe zur Mangafigur mit, sondern überzeugt auch emotional. Schon nach wenigen Folgen hatte ich eine echte Bindung zu Ruby, ihre Verletzlichkeit und ihr Enthusiasmus waren greifbar.

Auch Asuka Saito als Ai Hoshino darf man nicht unterschätzen. Obwohl ihre Screentime kurz ist, dominiert sie die Serie durch die Kraft ihres Auftritts. Von der ersten Sekunde an wirkt sie wie ein Idol, das alles hat – und ihr Tod ist so brutal inszeniert, dass er die gesamte Handlung wie ein Echo prägt.

Das Ensemble wirkt insgesamt stimmig: Ano als Mem-Cho bringt ihre echte Idol-Erfahrung ein, Kaho als Kana Arima liefert eine spannende Performance trotz fehlendem Idol-Hintergrund, und Kaito Sakurai als Aqua verkörpert überzeugend die innere Zerrissenheit. Dass B-Komachi auch außerhalb der Serie als Idolgruppe auftrat, war für mich ein Geniestreich, der die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen lässt.


Der Tod von Ai Hoshino – emotional brutal

Eine der Szenen, die mich am stärksten getroffen hat, ist der Mord an Ai. Die Serie nimmt sich hier exakt 4 Minuten und 22 Sekunden, um den Moment auszuspielen – eine Ewigkeit, wenn man die Intensität bedenkt. Es ist nicht überzogen, sondern gerade durch die Länge so brutal: Man kann nicht wegsehen, man muss ihre letzten Worte, ihre Angst und den tragischen Abschied aushalten. Für mich war das eine der eindringlichsten Szenen der gesamten Serie, weil sie den Ton für alles Weitere setzt.


Zwischen Realismus und Fiktion

Im Vergleich zum Anime wirkt die Live-Action glaubwürdiger. Wo die Animation für mich zu glatt blieb, schaffen es die Schauspieler:innen, echte Emotionen zu transportieren. Besonders Ruby wächst durch Saito Nagisa über sich hinaus – man fühlt mit ihr, hofft mit ihr und leidet mit ihr. Aqua dagegen bekommt durch das Schauspiel eine neue Dimension: weniger kühl als im Anime, sondern verletzlicher.

Die Serie findet insgesamt eine gute Balance zwischen stilistischer Überhöhung und realistischem Drama. Sie übertreibt da, wo es nötig ist, um den Showbiz-Wahnsinn einzufangen, bleibt aber immer menschlich nahbar.


Drehorte, die Nähe schaffen

Ein großes Plus für mich persönlich: Viele Drehorte kenne ich selbst. Besonders das Shinjuku Reny, das als Idol-Festival-Location genutzt wurde, hat mir beim Zuschauen sofort ein Gefühl der Nähe gegeben. Für andere Zuschauer:innen ist es vielleicht nur ein Club in Tokio, für mich aber war es wie ein Wiedersehen mit einem Ort, an dem ich selbst schon war. Das macht die Serie für mich noch intensiver, weil Realität und Fiktion ineinander übergehen.


Vorlage vs. Serie

Natürlich mussten manche Handlungsstränge gekürzt werden. Aber anstatt die Serie schwächer zu machen, hat es den Fokus geschärft: weniger Nebenschauplätze, dafür mehr Bindung zu den Kernfiguren. Für mich ist die Live-Action im direkten Vergleich sogar stärker als der Anime. Während mich die Animation emotional nicht abholen konnte, hat die Live-Action genau das geschafft.

Besonders clever ist der Meta-Aspekt, dass B-Komachi als echte Idolgruppe aufgetreten ist. So wird das zentrale Thema von Oshi no Ko – die Vermischung von Show und Realität – noch direkter spürbar.


Fazit

Die Oshi no Ko Live-Action hat mich komplett überzeugt. Sie ist emotional greifbar, visuell stark und durch ihr Casting perfekt besetzt. Vor allem die Darstellung von Ruby und der brutale, emotionale Tod von Ai Hoshino haben mich tief beeindruckt. Die Serie ist glaubwürdiger als der Anime und schafft es, ihre Vorlage auf eine Weise zu adaptieren, die nicht nur respektvoll, sondern auch eigenständig ist. Für mich eine der besten Live-Action-Umsetzungen der letzten Jahre.


Cast

  • Saito Nagisa als Ruby Hoshino – stark, nahbar, perfekt besetzt.

  • Asuka Saito als Ai Hoshino – kurzer, aber extrem prägender Auftritt.

  • Ano als Mem-Cho – charismatisch, bringt echte Idol-Erfahrung ein.

  • Kaho als Kana Arima – spannend und glaubwürdig.

  • Kaito Sakurai als Aqua Hoshino – solide, emotionaler als im Anime.


Bewertung in Herzen

  • Plot / Umsetzung: ♥♥♥♥♥♥♥♥♡♡ (8/10)

  • Atmosphäre / Setting: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Visuelles Design: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Figuren / Charaktere: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Schauspiel / Casting: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ (10/10)

  • Vorlage vs. Serie: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Finale / Wirkung: ♥♥♥♥♥♥♥♥♡♡ (8/10)

Gesamtwertung: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

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