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Aminachu | Aileen Michelle Leiser

Gaming, Japan & Cosplay

Review: Alice in Borderland

Review: Alice in Borderland

⚠️ Spoilerhinweis: Diese Review enthält Spoiler zu Staffel 1 und 2, inklusive der finalen Enthüllung über die Borderlands.


Worum geht es in Alice in Borderland?

Arisu, ein junger Mann, der sich in der realen Welt verloren fühlt, findet sich plötzlich zusammen mit seinen Freunden in einer geheimnisvollen Parallelwelt wieder: den Borderlands. In dieser Welt gibt es nur ein Gesetz – überleben. Um am Leben zu bleiben, müssen die Teilnehmer in brutalen, psychologisch intensiven Spielen antreten, bei denen die Kartenfarben und -werte den Schwierigkeitsgrad bestimmen. Zusammen mit Usagi, einer starken Kämpferin mit eigenem Schicksal, versucht Arisu herauszufinden, was hinter dieser Welt steckt – und wie man ihr entkommen kann.


Eine faszinierende Welt voller Rätsel

Von der ersten Folge an hat mich die Welt der Borderlands gepackt. Sie ist leer, surreal und gleichzeitig unfassbar gefährlich. Man merkt sofort: Hier geht es nicht nur ums Überleben, sondern ums Durchhalten, ums Mitdenken und um das Entdecken von Wahrheiten, die größer sind als man ahnt. Jede neue Spielarena wirkt frisch und anders – mal ein reiner Test der Logik, mal ein blutiger Wettkampf, mal ein emotionales Kammerspiel. Ich habe es geliebt, wie die Serie es schafft, jedes Spiel einzigartig wirken zu lassen.


Spiele, die mehr sind als nur Tod

Anders als in vielen anderen Survival-Serien – ich denke da direkt an Squid Game – geht es hier nicht nur um den nächsten grausamen Tod. Ja, die Spiele sind tödlich, und die Brutalität ist gnadenlos. Aber immer wieder gibt es Momente, in denen die Figuren über sich hinauswachsen, neue Bindungen knüpfen oder persönliche Dämonen überwinden. Gerade dadurch wirken die Verluste so intensiv. Wenn jemand stirbt, fühlt es sich nicht beliebig an, sondern reißt eine echte Lücke in die Geschichte.


Schauspiel, das trägt

Die schauspielerischen Leistungen von Kento Yamazaki als Arisu und Tao Tsuchiya als Usagi sind für mich einer der größten Gründe, warum die Serie so gut funktioniert. Arisu, der anfangs wie ein zielloser Gamer wirkt, entwickelt sich zu einem Anführer, der mit Intelligenz und Empathie überlebt. Usagi ist nicht nur eine Kämpferin, sondern auch emotional der Halt, der Arisu immer wieder zurück ins Leben zieht. Zusammen tragen die beiden die Serie – ihre Chemie ist glaubwürdig, und jede Szene mit ihnen hat Gewicht.


Kuina – ein Charakter, der Grenzen sprengt

Ein absoluter Game Changer für mich war Kuina. Anfangs wirkt sie wie eine coole, toughe Mitspielerin – und das bleibt sie auch. Aber ihre Hintergrundgeschichte, in der sie sich als transident outet, war für mich einer der emotional stärksten Momente der Serie. Selten habe ich eine Figur gesehen, deren Geschichte so vielschichtig erzählt wird: ein Leben voller Kämpfe gegen gesellschaftliche Erwartungen, verbunden mit der Stärke, in den Borderlands nicht nur zu überleben, sondern zu glänzen. Für mich ist Kuina ein Paradebeispiel für Diversität in einer Serie, die sich nie anbiedernd, sondern ehrlich anfühlt.


Plottwists, die sitzen

Die Serie hält die Spannung durchgehend hoch. Besonders die erste Staffel ist voller Wendungen, die man nicht kommen sieht. Jeder neue Charakter, jedes neue Spiel bringt eine andere Dynamik – und gleichzeitig wird der große Bogen weitergesponnen: Was sind die Borderlands eigentlich? Warum sind Arisu, Usagi und die anderen hier? Jede Folge wirft neue Fragen auf und beantwortet gerade genug, um einen weiter fesseln zu lassen.


Die große Revelation

Und dann kam der Knall: Die Enthüllung, dass die Borderlands eine Art Limbus sind – ein Zwischenreich zwischen Leben und Tod – war für mich ein absolutes Highlight. Es war abstrakt, fast schon philosophisch, und doch ergab alles plötzlich Sinn. All die Spiele, all das Leid, all die Prüfungen hatten ein Ziel: die Charaktere an den Punkt zu bringen, an dem sie über sich selbst hinauswachsen. Für mich war das eine der stärksten Serienauflösungen der letzten Jahre, weil sie mutig und unerwartet war.


Atmosphäre und Inszenierung

Visuell ist die Serie ein Genuss. Die leeren Straßen Tokios, die klaustrophobischen Spielräume, die plötzlichen Explosionen von Gewalt – alles ist perfekt inszeniert. Ich mochte besonders, wie die Serie es schafft, Spannung und Emotionalität zu balancieren. Selbst in ruhigen Momenten bleibt die Bedrohung im Hintergrund spürbar, und in den großen Actionszenen verliert man nie das Gefühl für die Figuren. Für mich ist das eine der am besten inszenierten Survival-Serien überhaupt.


Vorlage vs. Serie

Die Live-Action folgt der Manga-Vorlage relativ treu, erlaubt sich aber Freiheiten, um Spannung und Figurenentwicklung anzupassen. Ich finde, das tut der Serie gut. Wo der Manga manchmal zu sehr ins Erklärende abdriftet, hält die Serie das Tempo hoch und legt den Fokus auf Emotionen und Atmosphäre. Besonders im Vergleich zu anderen Adaptionen wirkt Alice in Borderland sehr hochwertig und durchdacht.


Fazit

Alice in Borderland ist für mich eine der besten modernen Serien, die das Survival-Genre zu bieten hat. Sie kombiniert tödliche Spiele mit echten Emotionen, starken Charakteren und einem Plot, der bis zur letzten Folge spannend bleibt. Die Enthüllung, was die Borderlands wirklich sind, war ein Knall, der für mich alles zusammengefügt hat. Im Vergleich zu Serien wie Squid Game wirkt Alice in Borderland weniger belanglos, weil es nicht nur ums Sterben geht, sondern ums Leben – und darum, wer man sein will, wenn alles auf dem Spiel steht.


Cast

  • Kento Yamazaki als Ryohei Arisu – glaubwürdig, verletzlich, wachsend zum Anführer.

  • Tao Tsuchiya als Yuzuha Usagi – stark, empathisch, das emotionale Herzstück der Serie.

  • Nijiro Murakami als Chishiya – undurchschaubar, faszinierend, einer der spannendsten Nebencharaktere.

  • Aya Asahina als Kuina – stark, charismatisch und mit einer tief bewegenden Hintergrundgeschichte.

  • Dori Sakurada, Ayaka Miyoshi und viele weitere – starke Nebenrollen, die der Serie Tiefe geben.


Bewertung in Herzen

  • Plot / Idee: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Spiele / Spannung: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Atmosphäre / Inszenierung: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Figuren / Charaktere: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Schauspiel / Cast: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Vorlage vs. Serie: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Finale / Revelation: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ (10/10)

Gesamtwertung: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)