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Aminachu | Aileen Michelle Leiser

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Review: Erased

Review: Erased

⚠️ Spoilerhinweis: Diese Review enthält Spoiler zur Handlung, inklusive der Auflösung des Täters.


Worum geht es in Erased?

Satoru Fujinuma ist ein unauffälliger Manga-Zeichner, der eine besondere Fähigkeit hat: Immer wieder erlebt er eine Art „Revival“ – eine Zeitschleife von einigen Minuten, die ihn vor tragischen Ereignissen warnt. Doch als seine Mutter brutal ermordet wird und er selbst als Verdächtiger gilt, katapultiert ihn seine Fähigkeit weiter zurück als jemals zuvor: ins Jahr 1988, in seinen Körper als Grundschüler. Dort hat er die Chance, eine Serie von Kindesentführungen und Morden zu verhindern – und vielleicht auch den Mord an seiner Mutter in der Gegenwart aufzuklären.


Ein Stilmittel, das trägt

Die Zeitsprünge sind für mich das Herzstück der Serie. Sie werden nicht nur als Trick genutzt, sondern treiben die Handlung wirklich voran. Jeder Sprung verändert die Perspektive und bringt Satoru neue Hinweise, aber auch neue Gefahren. Besonders stark fand ich, dass die Rückkehr ins Jahr 1988 nicht nur Spannung aufbaut, sondern auch eine bittersüße Atmosphäre: Satoru erlebt seine Kindheit noch einmal, diesmal mit dem Wissen eines Erwachsenen – eine Mischung aus Nostalgie, Melancholie und bitterer Verantwortung.


Figuren, die ans Herz wachsen

Ich war überrascht, wie schnell ich eine emotionale Bindung zu den Figuren aufgebaut habe. Besonders Kayo, das Mädchen, das in der Vergangenheit gerettet werden soll, ist unglaublich gut gezeichnet. Ihre Einsamkeit, ihr Missbrauch zuhause, ihre stille Hoffnung – all das macht sie zu einer Figur, die man einfach beschützen will. Und Satoru, der als Kind mit erwachsenem Bewusstsein handeln muss, wirkt dadurch noch tragischer. Diese Dynamik trägt die Serie und macht sie mehr als nur einen Thriller – sie ist auch ein Drama über Kindheit, Verlust und die zweite Chance.


Die Revelation: unerwartet und schockierend

Ich habe die Auflösung ehrlich gesagt nicht kommen sehen. Der Täter war näher, als man dachte – jemand, den man aus dem Alltag kennt, jemand, dem man als Kind vertraut. Genau dieser Twist macht die Serie so stark: Sie zeigt, dass das Böse nicht immer im Dunkeln lauert, sondern mitten im scheinbar Normalen steckt. Die Art, wie der Täter überführt wird, ist spannend und konsequent, und sie fügt sich perfekt in die Logik der Zeitsprünge ein. Für mich war das einer der großen Wow-Momente.


Atmosphäre: zwischen Thriller und Melancholie

Was mich wirklich beeindruckt hat, ist die Stimmung. Es gibt Serien, die setzen nur auf Spannung – aber Erased kombiniert Nervenkitzel mit einer emotionalen Tiefe. Die Szenen in den 80ern sind warm, fast nostalgisch, und stehen im Kontrast zur düsteren Bedrohung der Entführungen. Die Gegenwart dagegen wirkt kalt und beklemmend. Diese Wechsel verstärken den Druck auf Satoru und halten den Zuschauer emotional gefangen.


Vorlage vs. Serie

Die Live-Action folgt eng der Manga- und Anime-Vorlage, setzt aber eigene Schwerpunkte. Der Anime hatte ein anderes Tempo und ein Ende, das nicht alle überzeugt hat. Die Live-Action nimmt sich Zeit für die Figuren und bleibt näher am Manga. Dadurch wirkt die Serie stringenter und runder. Auch wenn nicht jede Szene so überzeichnet dramatisch ist wie im Anime, hat mir die bodenständigere Umsetzung gefallen. Sie verstärkt das Gefühl, dass man sich in einer realen Welt bewegt – und nicht in einer stilisierten Version davon.


Fazit

Erased ist für mich eine unfassbar gute Serie. Sie verbindet Thriller-Spannung mit emotionalem Drama und einem Hauch von Science-Fiction. Die Zeitsprünge sind ein cleveres Stilmittel, die Figuren sind stark gespielt, und die Auflösung hat mich komplett überrascht. Ich habe die Serie verschlungen und war bis zum Ende gefesselt.


Cast

  • Yuki Furukawa als Satoru Fujinuma – glaubwürdig zwischen erwachsener Reue und kindlicher Hoffnung.

  • Reo Uchikawa als junger Satoru – großartig in seiner Balance zwischen Unschuld und Ernst.

  • Mio Yūki als Airi Katagiri – loyal und sympathisch, eine wichtige Figur in der Gegenwart.

  • Rinka Kakihara als Kayo Hinazuki – bewegend und emotional stark, ein Herzstück der Serie.

  • Mitsuhiro Oikawa als Gaku Yashiro – charismatisch und bedrohlich, perfekt als Täter besetzt.


Bewertung in Herzen

  • Plot / Idee: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Atmosphäre / Setting: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Figuren / Charaktere: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Thriller / Spannung: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Finale / Revelation: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

  • Vorlage vs. Serie: ♥♥♥♥♥♥♥♥♡♡ (8/10)

  • Cast / Schauspiel: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♡ (9/10)

Gesamtwertung: ♥♥♥♥♥♥♥♥♡♡ (8/10)

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